Das FFH-Gebiet „Marienfließ“ (DE 2638-301) befindet sich im Nordwesten von Brandenburg an der Landesgrenze zu Mecklenburg Vorpommern und nimmt insgesamt eine Fläche von ca. 1215 ha ein. Es ist Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes „Jännersdorf“ und setzt sich im südlichen Teil Mecklenburg Vorpommerns als gleichnamiges FFH-Gebiet (DE 2638-502) fort.
Nach dem zweiten Weltkrieg diente das Gebiet der Roten Armee (WGT) bis zum Jahr 1991 als Übungsgelände und teilte sich in zwei Bereiche auf: die Panzerschießbahn im westlichen Teil des heutigen FFH-Gebietes und einem Feldflugplatz mit angrenzendem Luft-Boden-Schießplatz (Bombodrom) im östlichen Teil. Die jahrzehntelange militärische Nutzung, welche die aufkommende Vegetation immer wieder vernichtete, brachte weiträumige Offenlandschaften hervor, die sich durch europaweit seltene und gefährdete Lebensraumtypen und Arten auszeichnen.
Das „Marienfließ“ ist mit dem Ziel als FFH-Gebiet in das Natura 2000-Netz aufgenommen worden, um die hier vorkommenden FFH-Lebensraumtypen „Trockene europäische Heiden“ (LRT 4030), einschließlich ihrer an sie gebundenen Tier- und Pflanzenarten, zu erhalten und zu entwickeln.
Darüber hinaus sieht die Verordnung über das Naturschutzgebiet „Marienfließ“ auch den Erhalt von in Mitteleuropa stark gefährdeten Pflanzengesellschaften der nährstoffarmen offenen Landschaftsbereiche, insbesondere von Grasnelkenfluren und Silbergrasrasen, sowie die Erhaltung und Entwicklung von reich strukturierten Übergangsbiotopen zwischen dem Offenland und den angrenzenden Wäldern vor.
Pflegemaßnahmen
- Im FFH-Gebiet „Marienfließ“ wurde auf 105 ha der Lebensraumtyp trockene europäische Heide (LRT 4030) revitalisiert.
- Es wurden über 100.000 Stämme entfernt.
- Es wurden 30 ha überaltete Heide bodennah abgetrennt, um einen vitalen Wuchs zu fördern.
- Es erfolgte auf 40 ha das „kontrollierte winterliche Brennen“.
Durch die erfolgten Pflegemaßnahmen kann jetzt auf der gesamten Fläche eine preiswerte und dauerhafte Pflege durch Beweidung erfolgen. Die Beweidung mit robusten Schafsorten und Ziegen unterdrückt erfolgreich die Besiedlung des Offenlands mit Sukzessionsgehölzen.
Auf den gepflegten Flächen des Marienfließ sind somit der Erhalt dieses empfindlichen und pflegebedürftigen Lebensraums gesichert.