Das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Heide Malterhausen“ (DE 3943-303) befindet sich im Landkreis Teltow-Fläming in unmittelbarer Nähe zur Siedlung Altes Lager bei Jüterbog. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Flächen im Zeitraum von 1960 bis 1990 von den sowjetischen Westtruppen als Infanterieschießplatz genutzt. Die jahrzehntelange militärische Nutzung, welche die aufkommende Vegetation immer wieder vernichtete, brachte weiträumige und nährstoffarme Offenlandschaften hervor, die sich durch europaweit seltene und gefährdete Lebensraumtypen und Arten auszeichnen.
Die 247 ha große „Heide Malterhausen“ ist mit dem Ziel als FFH-Gebiet in das Natura 2000-Netz aufgenommen worden, um den hier vorkommenden FFH-Lebensraumtyp „Trockene europäische Heiden“ (LRT 4030), einschließlich seiner an ihn gebundenen Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu entwickeln. Laut Standarddatenbogen sind für das FFH-Gebiet „Heide Malterhausen“ im Jahr 2012 insgesamt 82,3 ha des LRT 4030 gemeldet worden (Fortschreibung Standarddatenbogen, SDB 2015).
Pflegemaßnahmen
Im FFH-Gebiet „Heide Malterhausen“ wurde auf 42 ha der Lebensraumtyp trockene europäische Heide (LRT 4030) revitalisiert.
- Es wurden über 25.000 Stämme entfernt (Vornehmlich Birkenaufwuchs).
- Es wurden 150.000 qm stark eutrophierte Heide durch Plaggen zurück gesetzt.
- Es wurden 15 ha überaltete Heide bodennah abgetrennt, um einen vitalen Wuchs zu fördern.
Durch die erfolgten Pflegemaßnahmen kann jetzt auf der gesamten Fläche von 42 ha eine preiswerte und dauerhafte Pflege durch Beweidung erfolgen. Die Beweidung mit robusten Schafsorten und Ziegen unterdrückt erfolgreich die Besiedlung des Offenlands mit Sukzessionsgehölzen.
In der „Heide Malterhausen“ ist somit der Erhalt dieses empfindlichen und pflegebedürftigen Lebensraums gesichert.
